Die traditionelle Wallfahrt auf den Kolomansberg zum Fest des heiligen Apostels Bartholomäus findet heuer am Freitag, dem 24. August 2018 statt. Die Pilgermesse wird um 9.00 Uhr gefeiert.
In der Gipfelnähe des 1114 m hohen Kolomansberges steht auf einer ebenen Fläche die hölzerne St. Kolomans-Kirche. Diese vollständig erhaltene Holzkirche, die älteste in Österreich, ist ein rechteckiger Blockbau mit den Grundrissmaßen 8,4 x 16 m, der vollständig mit einem Schindelmantel umgeben ist. Es wird angenommen, dass sich an dieser Stelle bereits ein frühgeschichtlicher Kultplatz befand. Bereits im Jahr 1462 wurde hier erstmals eine Kapelle genannt. Nahe beim Kirchlein rinnt das Kolomansbündl, ein Quellenheiligtum, das von jeher als heilkräftig für Fuß- und Augenleiden gilt und der Legende nach vom heiligen Koloman erweckt worden ist. Ursprünglich stand an der Quelle nur eine Kreuzsäule, 1511 wird bereits von einer Kapelle am Brunnen berichtet, und die zahlreichen Wallfahrer und Wallfahrerinnen legten Opfergaben nieder. 1658 feierte Abt Simon Rebiser vom Kloster Mondsee in der erneuerten Kapelle die erste Messe, 1742 ließ Abt Bernhard Lidl die heute noch erhaltene Holzkirche auf der Ebene oberhalb der Quelle errichten. Der kleine Barockaltar stammt noch aus der alten Kapelle beim Brunnen und die Gnadenstatue wurde 1692 von Meinrad Guggenbichler, dem bedeutensten alpenländischen Barockbildhauer, restauriert. An den Wänden befinden sich heute Votivbilder aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
Text und Foto: Franz Paul. Enzinger